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von Kerstin Mauersberger 29 Aug., 2022
Der Camilla Sommer - Angebote zur Gruppenbetreuung
von Kerstin Mauersberger 28 Dez., 2021
Die Weichen stellen, damit es in 10 Jahren noch Hilfe gibt
von Kerstin Mauersberger 05 Mai, 2021
So denken viele Menschen, deren Lebensenergie nachlässt. Sie haben sich immer angestrengt, allein klarzukommen. Auf Hilfe angewiesen sein? – nein so weit sind sie noch nicht. Vielleicht wird das persönliche Netzwerk aus Lebenspartner, Sohn, Tochter, Schwiegerkindern unmerklich immer stärker in Anspruch genommen und unverzichtbar, aber hilfebedürftig? Wo ist da die Grenze? Ich erinnere mich an ein Ehepaar, dass ich zu einer Erstberatung besuchte. Der Ehemann, konnte nur mit tatkräftiger Hilfe seiner Frau aufstehen und vom Bett ins Bad gehen. Die Gefahr unterwegs nicht weiter zu können und zu Boden zu gehen, war stets gegeben. Aber Pflege brauchte er bislang nicht. War sie nicht eine starke Frau? War es nicht ihre Pflicht sich gegenseitig beizustehen? Sie kamen klar. Bis zu dem Tag, wo die Frau es nicht mehr schaffte, ihren Mann vom Boden aufzuheben und die Nachbarn rief. Erst da bekam sie den Hinweis, sich unverbindlich über Hilfe durch einen Pflegedienst beraten zu lassen. Bei der anschließend in die Wege geleiteten Einstufung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) erhielt der Ehemann auf Anhieb den Pflegegrad 3. Wer ist pflegebedürftig? Im Gesetz wird Pflegebedürftigkeit folgendermaßen definiert: „Pflegebedürftig im Sinne dieses Buches sind Personen, die gesundheitlich bedingte Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten aufweisen und deshalb der Hilfe durch andere bedürfen.“ (§ 14 SGB XI) Pflegebedürftig ist, wer körperliche, kognitive, psychische oder gesundheitliche Belastungen nicht selbstständig kompensieren kann. Er braucht, um im Alltag klarzukommen, in einem oder mehreren Bereichen die Hilfe eines anderen. Die Pflegebedürftigkeit muss auf Dauer, voraussichtlich für mindestens sechs Monate bestehen. Beratung von Pflegebedürftigen und Angehörigen Der Betroffene ist oft der Letzte, der sich eingesteht, fremde Hilfe zu brauchen. Achten Sie als Angehöriger auf erste Anzeichen. Vernachlässigt ihr Angehöriger bestimmte Alltagsdinge, weil sie ihm über den Kopf wachsen und er sie nicht mehr schafft? Durch rechtzeitige Vorbeugung kann oft ein Unfall oder ein Klinikaufenthalt vermieden werden. Ein unglücklicher Sturz, eine schwere Krankheit oder Operation – die meisten Menschen trifft dies wie aus heiterem Himmel. Auf einmal sind sie nicht mehr in der Lage ihren Alltag ohne Hilfe zu bewältigen. Zögern Sie nicht sich zu informieren. Es gibt ein Netz von Hilfsangeboten. Eine erste Anlaufstelle kann eine unabhängige kommunale Seniorenberatung sein. Verlässliche qualifizierte Beratung bieten auch ambulante Pflegedienste durch staatlich examinierte Pflegefachkräfte in der Wohnung des zu Pflegenden an. Die Kosten für die Beratung übernimmt die Pflegekasse. Sie helfen eine dauerhafte Überforderung der pflegenden Angehörigen zu vermeiden, damit sie ihren wichtigen Dienst auf Dauer mit Freude erfüllen können. Die beratende Pflegefachkraft informiert außerdem über Leistungen der Pflegeversicherung und hilft, diese zu beantragen. Was leistet die ambulante Pflege? Der Ehemann aus dem Beispiel oben, bekommt täglich morgens und abends Unterstützung bei der Körperpflege. An zwei Tagen in der Woche erhalten sie Unterstützung im Haushalt bzw. eine verlässliche Betreuung. in dieser Zeit verlässt die Ehefrau die gemeinsame Wohung und pflegt eigene Interessen. Sie gewinnt neuen Mut und Lebensqualität, weil die Sorge nicht mehr allein auf ihren Schultern ruht. Die Sicherheit der Versorgung ist für beide Ehepartner eine große Entlastung. Unabhängige Anlaufstellen Sie können sich direkt an den gewünschten Pflegedienst wenden. Oder sie informieren sich vorab über eine unanbhängige Anlaufstelle. 1. Die Pflegeberatung der Stadt Königswinter erreichen Sie unter: Telefon: 02244 / 88 93 39, Frau Elisabeth Zimmer, Drachenfelsstr.9 2. Die vom Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) entwickelte Suchmaschine "vdek-Pflegelotse" ist ein Verzeichnis der anerkannten ambulanten Pflegedienste und Heime. Er hat zum Ziel Informationen über die von Pflegeeinrichtungen erbrachten Leistungen, die Preise und der Qualität zu veröffentlichen: www.pflegelotse.de Bild von Gerd Altmann über Pixabay
von Kerstin Mauersberger 15 Feb., 2021
Selbstständigkeit und Selbstvertrauen zu bewahren sind in der häuslichen Pflege zentrale Ziele. Denn wie lange ein Pflegebedürftiger allein zuhause leben kann, hängt vor allem davon ab, dass er selbst Dinge tun kann. Wer rastet, der rostet! Pflege kann kompensatorisch geleistet werden. Der Pflegebedürftige bleibt dann überwiegend passiv, während die Pflegekraft alle Handgriffe übernimmt. Das macht es sehr wahrscheinlich, dass die pflegebedürftig Person ihre Fähigkeiten schneller verliert. Zunächst spart das Zeit. Die verlorenen gegangenen Fähigkeiten muss der Pflegebedürftige aber dann durch immer mehr Hilfe und Pflege kompensieren. Was macht Pflege aktivierend? Ob bei der Körperpflege, beim Aufstehen oder beim Essen, bei jeder Tätigkeit können Pflegende die Selbstständigkeit des Pflegebedürftigen fördern. Bei der aktivierenden Pflege leiten sie an, Dinge selbst zu tun, soweit dies möglich ist. Aktivierende Pflege soll motivieren und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken. Damit werden die Fähigkeiten (Ressourcen) erhalten und reaktiviert. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, braucht aktivierende Pflege zunächst mehr Zeit. Langfristig kann sie sich damit jedoch überflüssig machen, wenn der Pflegebedürftige Alltagstätigkeiten wieder allein bewältigt. Daher wird aktivierende Pflege auch rehabilitierende Pflege genannt. Wie läuft aktivierende Pflege ab? Am Anfang jeder aktivierenden Pflege steht die Frage nach den persönlichen Zielen und Wünschen der Pflegebedürftigen. „Satt, sauber, trocken!“ kann kein angemessenes Pflegeziel sein, wenn der Wunsch besteht in den eigenen vier Wänden alt zu werden. Dass dies mitunter einige Anstrengung kostet, ist gewollt, da so die körperlichen und mentalen Fähigkeiten trainiert und verbessert werden. Dafür ist zunächst Geduld und Zeit notwendig, so wie Vertrauen. Auch Angehörige können die Kunst der aktivierenden Pflege lernen. Ihr Beitrag wird in eine ganzheitliche Pflegemaßnahmenplanung mit einbezogen. Das Maß der Aktivierung bestimmt aber die Pflegebedürftige selbst. Aktiviert wird nur, wenn und soweit die Pflegebedürftigen dies wünschen. Pflege übt nie Druck aus. Am Lebensende kann die kompensierende Pflege wohltuend sein. Welche Nebeneffekte hat die Aktivierung? Fähigkeiten, die wir nicht trainieren, verlieren wir. Dieses Prinzip gilt nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist. Wir brauchen Anreize von außen, um innerlich nicht zu verkümmern. Unterhaltung und der Umgang mit anderen Menschen bewahren davor, dass die sozialen Fähigkeiten nachlassen. Ein Nebeneffekt aktivierender Pflege ist die Stärkung des Selbstvertrauens der Betroffenen. Ein gestärktes Selbstbewusstsein kann auch dazu beitragen, dass der Pflegebedürftige sich nicht isoliert, sondern soziale Kontakte pflegt, was sich wiederum positiv auf die Psyche auswirkt. Was will aktivierenden Pflege erreichen? Die aktivierende Pflege soll den Pflegebedürftigen helfen, vorhandene Fähigkeiten zur Selbstversorgung zu erhalten und solche, die verloren gegangen sind, zu reaktivieren. Während der pflegerischen Versorgung wird neben dem Körper, der Geist und die Seele gepflegt. Der Pflegebedürftige wird psychisch stabilisiert und vermeidet Vereinsamung. Die Abhängigkeit von täglicher Pflegehilfe wird vermieden. Der Pflegebedürftige kann länger sicher zuhause leben. Quellen und weiterführende Informationen: BMG: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/a/aktivierende-pflege.html (zuletzt geprüft am 11.02.2021) Aktivierende Pflege Roes, Prof. Dr. Martina; Bremen (2011): http://rehapflege.de/rpwp11/wp-content/uploads/2011/06/Rehabilitierende-und_oder-aktivierende-Pflege.pdf (zuletzt geprüft am 11.02.2021) Pflege.de, Aktivierende Pflege: https://www.pflege.de/altenpflege/aktivierende-pflege/ (zuletzt geprüft am 11.02.2021) Bild von coombesy auf Pixabay
von KM 14 Jan., 2021
Palliativpflege bejaht das Leben und akzeptiert das Sterben. Sie will den Tod weder beschleunigen noch hinauszögern. Sie will das Sterben erträglich machen, schwer bleibt es trotzdem. Was ist Palliativmedizin? Palliativmedizin ist die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer nicht heilbaren Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung. Die Behandlung erhält als Ziel die Linderung von belastenden Krankheitsbeschwerden wie Schmerzen und Übelkeit. Die psychischen, sozialen und spirituellen Aspekte treten in den Vordergrund. Sie sollte nicht nur Krebspatienten betreffen, sondern auch jeden hochaltrigen oder dementen Menschen dessen Lebensende naht. Zusammenarbeit ist essenziell Angehörige fühlen sich oft hilflos und überfordert. Für Ärzte und Pflegende ist das eine große Herausforderung. Sie müssen spüren, was dem Patienten kurz vor seinem Tode wichtig ist und mit welchen Maßnahmen sie ihn und seine Angehörigen am besten unterstützen können. Dabei haben Ärzte und Pflegekräfte oftmals eine unterschiedliche Wahrnehmung. Der Arzt sieht den Patienten nicht so häufig, er wird von Angehörigen gerufen, wenn sich die Situation verändert und zuspitzt. Er tendiert häufig dazu die Therapie weiterzuführen, um das Leben zu verlängern, auch wenn es sich um Tage handelt. Pflegekräfte sehen den Patienten häufiger und spüren, wenn der Tod naht. Das kann Spannung erzeugen. Es verlangt danach miteinander zu sprechen, die Einschätzung des anderen respektvoll anzuhören, um einen gemeinsamen Blickwinkel auf den Patienten und seine Situation zu erhalten. Leben und Sterben bejahen Ziel in der Palliativmedizin ist der Erhalt der bestmöglichen Lebensqualität bis zum Tod. Das bedeutet für uns, die Lebensqualität durch eine Veränderung der aktuellen Situation zu verbessern und Unterstützung bei der Bewältigung belastender Beschwerden und Behinderungen zu geben. Angehörige stärken Es bedeutet auch, die Angehörigen in dieser belastenden Ausnahmesituation zu stärken. Sie zu informieren, wenn der Tod naht. Ihnen den Druck nehmen, wenn der Patient Trinken und die Nahrungsaufnahme ablehnt. Maßnahmen, wie subcutane Infusionen werden oft am Lebensende angeboten, können aber für den Patienten mehr Last als Nutzen bringen. Erfahrungsgemäß ist es nach dem Tod eine wertvolle Erinnerung, noch da gewesen zu sein. Gerade die letzten Hilfestellungen sind ganz wichtig: Für den Sterbenden und für die Angehörigen selbst. Zuhause in Würde sterben können Die meisten Menschen haben den Wunsch bis zuletzt zuhause zu leben und auch dort zu sterben. Der in Palliativpflege geschulten Fachkraft kommt die Aufgabe zu die Pflegesituation so zu gestalten, dass dies ermöglicht wird. Sie fördert die Zusammenarbeit zwischen Pflegedienst, Angehörigen, Arzt und Hospizdienst. Sie lagert, pflegt, massiert, berät, schult, erkennt Probleme und kennt auch die Grenzen häuslicher Versorgung. Wichtige Unterstützung erhalten pflegende Angehörige durch soziale Betreuung und hauswirtschaftliche Hilfen. So wird in den meisten Fällen der Abschied vom irdischen Leben in den eigenen vier Wänden möglich.
von KM 14 Jan., 2021
Viele fragen mich, wie es zu dem Namen Camilla kam. Das will ich Ihnen in hier kurz erklären. Das Kind muss einen Namen haben Wir fingen im Familien- und Freundeskreis an mögliche Namen für mein Projekt zu diskutieren. Eingängig sollte der Name sein und einen freundlichen Klang haben. Eine Abkürzung kam nicht in Frage und auch keine regionale Bezeichnung. Ich wollte meinen Arbeitsradius nicht einschränken. Es wäre schön, wenn der Name eine passende Deutung hätte. Aber wichtiger war mir, dass es ein „echter“ Name ist, der sich mit dem Dienst verknüpfen kann. All das vereint Camilla. Die Zeichnung fertigte mein jüngster Sohn Stefan an. Camilla Der Name Camilla bedeutet: die Ehrbare. Klang und Schriftbild empfinde ich weich und freundlich. Kamillus von Lellis wird in der römisch-Katholischen Kirche als Schutzpatron der Krankenpfleger und Rettungsdienste in Ehren gehalten. Sein Lebensweg beeindruckt: • er hat eine Biografie mit zahlreichen Brüchen und scheitert mehrfach • er erlebt eine Bekehrung, die sein Leben verändert • er erhält die Gabe der Krankenheilung und der Prophetie • er setzt sich unermüdlich dafür ein, dass Kranken und Hilfebedürftigen professionell und ganzheitlich geholfen wird • er gründet einen Laienorden der Krankenpfleger, die „Gesellschaft der Diener der Kranken“ • sie wurden als „Märtyrer der Nächstenliebe“ bekannt, weil sie sich um die Pestkranken kümmerten und oft selbst ihr Leben dafür gaben Die Kamille ist eine Heilpflanze, die Leiden lindert. Kann es einen besseren Namen für einen Pflegedienst geben?
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